Wir haben uns heute von einem Auto samt Fahrer von Mysuru ins 130 Kilometer entfernte Madikeri, in der Region Coorg - früher auch Kodagu genannt- bringen lassen. Der Fahrer holte uns pünktlich um 8 Uhr am Hotel ab. Die reine Fahrzeit hätte etwa 2 Stunden und 30 Minuten. Allerdings legten wir einen kurzen Stopp für einen Tee bzw. Kaffee ein. 

Dann besuchten wir noch den auf dem Weg liegenden Goldenen Tempel in Coorg. Der Tempel ist eigentlich dasNamdroling-Kloster, ein tibetisch-buddhistisches Kloster in Bylakuppe, Karnataka, Indien, das 1963 gegründet wurde und als das größte Lehrzentrum der Nyingmapa-Tradition des tibetischen Buddhismus gilt. Er beherbergt über 5.000 Mönche und Nonnen und ist eine wichtige Stätte tibetischer Kultur mit beeindruckenden goldenen Buddha-Statuen und bunten Wandmalereien. Das Kloster ist eine Nachbildung des Potala-Palastes in Lhasa und ist innen mit vergoldeten Buddha-Statuen und lebendigen Wandmalereien geschmückt.

Kurz vor Madikeri haben wir dann noch die Mountain View Kaffeeplantage besucht. Auf einem kurzen Rundgang konnten wir uns einen Überblick über die hügelige Landschaft machen, in der neben verschiedenen Kaffeesorten (Arabica und Robusta) auch Kakao und Gewürze wie Pfeffer, Kardamom, Zimt oder Nelken angebaut und geerntet werden. 70% der Indischen Kaffeeproduktion stammt übrigens aus dem Bundesstaat Karnataka. Ein Mitarbeiter der Plantage führte uns, zusammen mit drei sehr lustigen und unterhaltsamen Schwestern, die ohne ihre Männer auf Familienausflug waren und einem alleinreisenden jungen Mann durch den Plantagen-Wald und zu einer Kaffeeverköstigung.

Nach kurzer Fahrt erreichten wir dann gegen 13 Uhr schließlich unser Hotel in Madikeri. Einchecken, frisch machen, Wäsche waschen. Dann sind wir zu unserem ersten Spaziergang in der sehr hügeligen Stadt aufgebrochen. Die Straßen weisen teils heftige Steigungen auf. Aber die Stadt ist recht sauber und sehr ruhig, im Vergleich zu den vorherigen Städten. 34.000 Einwohner hat Madikeri und liegt auf 1135 Metern über Meereshöhe.

Nach einem Kaffee und Kuchen sind wir weiter die Hügel hinauf und haben dort ein paar historische Gebäude erspäht. Es handelte sich um die königlichen Gräber „Raja’s Tomb“. Der Komplex besteht aus drei Gebäuden, von denen eines zugänglich war. Kurz vor Verlassen hat uns dann ein anderer Besucher der Anlage angesprochen, der mit seinen Eltern und seiner Frau zu Besuch war. Als wir uns nach einem kurzen, aber netten Gespräch verabschiedet hatten, hat es angefangen, leicht zu regnen, so dass wir uns eigentlich auf den Weg zurück zum Hotel machen wollten. Draussen vor dem Tor haben uns dann aber noch zwei junge Männer angesprochen, die uns schon beim hineingehen gegrüßt hatten. Sie hatten Wetten abgeschlossen, woher wir den kommen würden und wollten es nun von uns wissen. Da es regnete, stellten wir uns unter einem Baum unter und unterhielten uns eine gute halbe Stunde mit ihnen. Sie luden uns sogar ein, dass sie uns in den nächsten Tagen gerne ein paar Sehenswürdigkeiten in der Umgebung zeigen würden…